Diese Info betrifft sowohl uns Erwachsene als auch beim Impfen oft unschlüssige Eltern!
Veränderte und virulentere Keuchhusten-Bakterien auch in Österreich
Internationale Studien haben genetische Veränderungen (Polymorphismen) des Bordetella-pertussis-Bakteriums, dem Auslöser von Keuchhusten, nachgewiesen. Im Rahmen einer österreichischen Vergleichsstudie wurden diese veränderten Bakterienstämme nun auch in Österreich nachgewiesen und im Fachjournal PLOS ONE veröffentlicht. Wer gegen Keuchhusten geimpft ist, bleibt allerdings noch ausreichend geschützt.
Keuchhusten gilt als klassische Kinderkrankheit. Er wird von Bakterien übertragen und löst bei den Betroffenen krampfartige Hustenanfälle aus. Internationale Studien haben gezeigt, dass die verursachenden Bakterienstämme sich verändern und dadurch teilweise virulenter werden können. Diese neuen Stämme gibt es auch in Österreich. Ralf Steinborn und seine KollegInnen vom Technologiezentrum VetCore an der Vetmeduni Vienna waren an der Studie beteiligt.
„Wir fanden auch in Österreich eine Mutation im Pertussistoxin-Gen, die weltweit zirkuliert und den Erreger virulenter machen könnte als bisher“, erklärt Co-Autor Steinborn. Bis jetzt ist unklar, ob diese Veränderung rein natürliche Ursachen hat oder als Antwort auf Immunisierungen passiert.
Keuchhusten-Erkrankungen nehmen zu
Der Keuchhusten war aufgrund einer einst hohen Durchimpfungsrate von rund 90 Prozent in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten ein Randthema. Mittlerweile nimmt die Zahl der Krankheitsfälle aber weltweit nicht nur bei Kindern sondern auch bei Erwachsenen zu.
Aktuelle Impfstoffe wirken weiterhin
Die Pertussis-Impfung ist Teil einer Sechser-Kombinationsimpfung (Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Poliomyelitis, Haemophilus infl. B, Hepatitis
, die Kleinkinder im ersten Lebensjahr erhalten. Der vom Bundesministerium für Gesundheit herausgegebene Österreichische Impfplan empfiehlt außerdem eine Auffrischungsimpfung im Volksschulalter (Kombinationsimpfung gegen Pertussis, Diphtherie, Tetanus und Polio) sowie alle zehn Jahre im Erwachsenenalter.
Die Studie wurde von der MedUni Wien koordiniert und in Zusammenarbeit mit dem Krankenhaus der Elisabethinen in Linz, der MedUni Graz, sowie der Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführt.
(News der Vetmed Uni Wien v. 27.7.2015)