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18 Okt 2014 22:14 #371 von Maxi Schwarz
Krebstherapie wurde erstellt von Maxi Schwarz
Kopie einer Meldung der Online-Redaktion der Vetmeduni Wien

Immunglobulin zur Krebsbehandlung beim Hund entwickelt

Die Forschenden Judith Fazekas, Erika Jensen-Jarolim und Josef Singer entwickelten und produzierten den Antikörper für Hunde.
Fast jeder zweite Haushund entwickelt ab dem zehnten Lebensjahr eine Krebserkrankung. Obwohl es für Hunde bereits einige Therapien aus der Humanmedizin gibt, stand die Behandlung mit Antikörpern bisher für Tiere nicht zur Verfügung. Erika Jensen-Jarolim vom Messerli Forschungsinstitut entwickelte mit ihren KollegInnen erstmals einen Antikörper gegen Krebserkrankungen beim Hund. Die Forschungsergebnisse veröffentlichten die WissenschafterInnen im Journal Molecular Cancer Therapeutics.
Die sogenannte Krebsimmuntherapie, so nennt man die Behandlung von Tumorerkrankungen mit Antikörpern, ist in der Humanmedizin seit etwa 20 Jahren etabliert und sehr erfolgreich. Dabei werden den PatientInnen Antikörper als Medikament verabreicht. Da Krebszellen an der Oberfläche ganz bestimmte Antigene tragen, binden entsprechende Antikörper an diese Moleküle und hemmen damit das Tumorwachstum. Der Mechanismus, der in Kraft tritt, ist ein zerstörerisches Signal, das vom angedockten Antikörper ins Innere der Krebszelle geschickt wird und dort den Tod der Krebszelle einleitet. Auch das Immunsystem des Menschen zerstört den „markierten“ Tumor besser.
Angriffspunkt bei Mensch und Hund fast identisch
Josef Singer und Judith Fazekas, beide Erstautoren der Studie, fanden heraus, dass ein Rezeptor, der häufig auf menschlichen Tumorzellen zu finden ist (Epidermal Growth Factor Receptor, EGFR), mit dem EGF-Rezeptor bei Hunden zu fast 100 Prozent ident ist. EGFR wird in der Humanmedizin häufig als Angriffspunkt für die Krebsimmuntherapie verwendet, da vielen Krebszellen diesen Rezeptor an der Oberfläche tragen. Der sogenannte Anti-EGFR-Antikörper bindet an Krebszellen und löst so die Zerstörung der Zellen aus. „Aufgrund der Ähnlichkeit des Rezeptors bei Mensch und Hund, müsste diese Art der Therapie auch beim Hund gut funktionieren“, so die Überlegung der Forschenden. Die Bindungsstelle des Antikörpers an EGFR zwischen Mensch und Hund unterschied sich lediglich um vier Aminosäuren.
Antikörper auf „Hund“ getrimmt
Damit der Antikörper möglichst gut verträglich ist, musste er im Labor auf „Hund“ getrimmt werden. In der Humanmedizin nennt sich der Vorgang „Humanisierung“ eines Antikörpers. Der ursprünglich in der Maus produzierte Antikörper muss also der Spezies, in der er verwendet werden soll, angepasst werden. Singer und Fazekas tauschten die entsprechenden Elemente am humanen Antikörper gegen Elemente vom Hund aus. In Experimenten an Hundezellen im Labor zeigte sich, dass der neu entwickelte Antikörper tatsächlich mit hoher Spezifität an Hunde-Krebszellen bindet.
Die Leiterin der Studie, Professorin Erika Jensen-Jarolim, erklärt: „Wir erwarten, dass die Hunde diese Anti-Krebs-Antikörper gut vertragen. Dies soll bald in klinischen Studien untersucht werden. Damit wird in Zukunft die Therapie, aber auch die Diagnostik krebskranker Hunde wesentlich verbessert werden.
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