Lungenkrebs-News

Krebsgen“ STAT3 kann Tumorwachstum fördern aber auch bremsen

Das bekannte "Krebsgen" STAT3 bei Lungentumoren generell ruhigzustellen, könnte kontraproduktiv sein. Das fanden österreichische Forschende vom Ludwig Boltzmann Institut für Krebsforschung und der Medizinischen Universität Wien nun heraus. An der Studie beteiligt waren unter anderem auch WissenschfterInnen der Vemteduni Vienna. Vor allem bei RaucherInnen würden die Aktivitäten des "STAT3"-Gens das Wachstum und die Aggressivität der Tumore hemmen und nicht fördern, berichten sie in der Fachzeitschrift "Nature Communications".
Weil STAT3 unter anderem bei manchen Lungenkrebs-Arten das Tumor-Wachstum antreibt, werden derzeit Medikamente entwickelt, die seine Aktivitäten blockieren. Doch wenn bei Lungentumoren ein weiteres Gen namens "Kras" auf bestimmte Art verändert ist, spielt STAT3 eine "unerwartete, Tumor-unterdrückende Rolle". Lukas Kenner von der Abteilung für Labortierpathologie sowie Richard Moriggl und Kristina Müller von der Abteilung für Translationale Methoden in der Krebsforschung waren an der Studie beteiligt.
Solche Veränderungen von Kras seien vor allem bei PatientInnen "mit Rauchervorgeschichte" häufig, erklären die Forschenden.

Überlebenschancen sinken bei Fehlen von STAT3
In Mäusen mit verändertem Kras-Gen und menschlichen Lungentumorzellen wachsen Krebsgeschwulste aggressiver und die Überlebenschance der Tiere sinkt, wenn STAT3 fehlt, schrieben die Forscher. Sie fanden auch heraus, dass bei Rauchern mit Lungenkrebs niedrige STAT3-Aktivität mit fortgeschrittenen Tumorstadien und schlechten Überlebenschancen einhergeht.
Die medikamentöse Hemmung von STAT3 birgt bei PatientInnen somit das Risiko, dass Krebs-Vorstufen mit Kras-Mutationen in der Lunge zu bösartigen Geschwulsten werden, so die Forschenden. PatientInnen mit Rauchervorgeschichte sollten laut den WissenschafterInnen auf keinen Fall mit derartigen Medikamenten behandelt werden. Zuvor müsse man jedenfalls den Status des Kras-Gens im Tumorgewebe testen. Bei NichtraucherInnen mit Lungenkrebs wäre es hingegen eher sinnvoll, die Aktivität von STAT3 zu unterdrücken.
(News der Vetmdeuni Wien v. 6.3.2015)