Cystinurie Erkrankung
Die Cystinurie ist ein Gendefekt, der im autosomal, rezessiven Erbgang übertragen wird.
Diese Stoffwechselerkrankung, die mit einer Störung von bestimmen Aminosäuren im Darmepithel einhergeht, verursacht im Nierentubulus Harnsteine, die, die klinischen Symptome verursachen.
Im frühen Welpenalter vom 4-6 Monaten treten die ersten Symptome auf. Es bilden sich Grieß oder kleine bis große Steine, die zum vollständigen Verschluss der ableitenden Harnwegssysteme führen. Ohne med. Hilfe kommt es zum Nierenversagen, zu einer Blasenruptur oder zum Tod des Tieres.
Meisten sind davon Rüden betroffen, da sie eine längere und engere Harnröhre haben.
Da es sich hier um einen Erbfehler handelt, ist es unumgänglich mittels eines DNA- Testes
die Zuchttiere zu untersuchen, da es besonders wichtig die Genträger zu erfassen, da es gerade die klinisch unauffälligen Anlageträger sind, die das betroffene Gen unauffällig weitertragen und so das Erkrankungsrisiko der Rasse in der Population weitervererben.
Der DNATest ist ein Bluttest mittels PCR( Polymerasen - Kettenreaktion ) indem der verursachende Erbfehler direkt sichtbar gemacht wird.
Als Ergebnis des Tests erhalten wir:
Nach den Mendel´schen Erbgesetzen werden die Chromosomensätze nach folgenden
Kombinationen weitergegeben:
Österreich war der Vorreiter bei der Cystinuriebekämpfung.
Durch Univ.Prof. Dr. Juan wurden alle Zuchthunde dem DNA Test zugeführt und in den Zuchtbestimmungen bestimmte Verpaarungen untersagt, so dass die Ausbreitung diese Erkrankung gestoppt wurde.
Durch die Verpflichtung des Züchters, der einem Träger einsetzt, die Welpen auf Cystinurie nachzukontrollieren, ist auch der Welpenkäufer über einen etwaigen Gendefekt informiert.
Durch diese Maßnahmen wurde es möglich die Cystinurieerkrankung in Österreich auf 0% zu reduzieren.
Die anfangs aufwendige Untersuchung( Testblut musste in die USA versandt werden ) ist nun leichter durchzuführen, da LABOKLIN diesen Untersuchungstest anbietet.
Bereits erkrankte Hunde müssen mit einer speziellen Diät versorgt werden.
Cystein ist Baustein vieler Enzyme und reagiert besonders empfindlich auf Schwermetalle.
Zwar werden die Schwermetalle eliminiert, aber gleichzeitig wird das Enzym inaktiviert. Das wasserlösliche Cystein wird in ein wasserunlösliches Cystin umgewandelt, dass über die Nieren ausgeschieden wird, dort sich aber verdichtet und sich in Form von Steinen niederschlägt.
Eine entsprechende Diät bzw. vom Arzt verschriebene Medikamente können hier eine wertvolle Unterstützung geben.
Karin Trauhsnig-Payer
Legende: Artikel Laboklin